Mein Ansatz

Die sechs Prinzipien meiner Arbeit

  1. Selbstwirksamkeit & Flexibilität
    Wer im Moment ankommt und sich selbst vertraut, kann frei handeln – im Spiel wie im Leben.
  2. Assoziatives Denken statt Angst
    Ein klarer Plan schafft Raum für kreative Lösungen statt automatisierter Stressmuster.
  3. Bewusste Bewegung statt unbewusste Kompensation
    Wer seinen Körper bewusst führt, schafft die Grundlage für gesunde, stabile Leistung.
  4. Motivation statt reine Willenskraft
    Echte Veränderung entsteht aus innerer Lust, nicht aus äußerem Druck.
  5. Alltags- und Tennisbewegung im Einklang
    Wer die Sprache seines Körpers versteht, erkennt Bewegung als Werkzeug für Entwicklung.
  6. Training als Selbstbegegnung. Wettbewerb als Lernfeld.
    Im Training begegnen wir uns selbst: unseren Mustern, Grenzen und Potenzialen. Im Spiel unter Druck zeigt sich, was wirklich verankert ist – und wo wir wachsen können.

Bewegung ist nie nur mechanisch. Sie ist Ausdruck, Spiegel und Werkzeug zugleich. Ich begleite Sie in einem ganzheitlichen Lernprozess, in dem Sie Körperintelligenz und geistige Klarheit neu verbinden.

Selbstwirksamkeit und Flexibilität als Grundlage des Tennisspielers – im Kontrast zu Unsicherheit und Starrheit

Was bedeutet es, wenn Unsicherheit oder Starrheit den Spieler blockieren? Diese Zustände zeigen sich oft in unserer Wahrnehmung und unserer Fokussierung. Ein Zitat von Søren Kierkegaard bringt es auf den Punkt: „Der Vergleich ist das Ende des Glücks.“ Warum vergleichen wir also so häufig?

Der ständige Blick nach außen und das Streben nach Vergleich deuten auf einen geringen Selbstwert hin. Wer mit sich selbst im Reinen ist, kann die Welt um sich herum annehmen und genießen. Die Angst vor Bewertungen durch andere, geprägt durch frühere Erfahrungen und Erziehung, manifestiert sich in unserem inneren Kritiker. Wir handeln nicht frei, sondern passen uns vermeintlichen Erwartungen an. Dabei verlieren wir uns selbst und unsere eigentlichen Ziele aus den Augen.

Wir suchen im Außen, was wir nur im Inneren finden können: die Verbindung zu uns selbst. Bewertungen schotten uns ab, statt uns wirklich mit einer Sache auseinanderzusetzen. Offenheit und ein kindlicher Forscherdrang gehen verloren. Wie Sacha Lubach formuliert: „Freiheit ist das Tun in kindlicher Geisteshaltung.“

Kategorien wie „besser“ oder „schlechter“ sind Ausdruck unseres Selbstbildes. Unsere Gedanken formen unsere Welt. Alexander Lowen sagte: „Der überkritische Mensch verrät sein eigenes Streben nach Perfektion und seine Unfähigkeit, sich selbst zu akzeptieren.“

Im Tennis wie im Leben geht es darum, mit offenen Sinnen präsent zu sein, Entscheidungen aus sich selbst heraus zu treffen und nicht in Ängsten und Wertungen gefangen zu bleiben. Es geht um das Erkennen von Mustern, um die Kraft zur Veränderung. Das nächste sinnvolle Handeln bringt uns dem Ziel näher. Nicht Wertung, sondern Wahrnehmung ist der Weg.

Die kinematische Kette im Tennis dient als treffendes Beispiel: Sie besteht aus vielen Einzelschritten, die gemeinsam zur Kraftübertragung führen. Ist ein Glied gestört, verliert die gesamte Bewegung an Effizienz. Ziel ist es, diese Kettenglieder zu identifizieren und zu trainieren – durch die bewusste Einheit von Denken, Fühlen und Handeln.

Nicht alles liegt in unserer Kontrolle. Aber wir können lernen, flexibel und bewusst zu reagieren, etwa im Spiel gegen einen starken Gegner. Erkenntnis bedeutet: das nächste passende Glied in der Kette zu finden – in der Bewegung und im Leben.

Assoziatives Denken statt Angstreaktion

Ein Matchplan schafft Orientierung – im Spiel wie im Leben. Ohne ihn herrscht Planlosigkeit, alte Gewohnheiten übernehmen. Diese stammen oft aus früheren Schutzmechanismen. Zielgerichtetes, bewusstes Denken fördert assoziative Prozesse und ersetzt ängstliche Reaktionen durch kreative, flexible Strategien.

Von unbewusster Kompensation zu bewusster Bewegung

Der Körper strebt nach Balance. Doch viele Haltungsmuster sind unbewusst. Ein Buckel etwa wird kompensiert durch hinter dem Rücken verschränkte Arme. Wir gleichen unbewusst aus, statt bewusst zu fühlen und zu steuern.

Sensomotorisches Training hilft, den eigenen Körper bewusst wahrzunehmen und zu steuern. Die Hirnforschung zeigt: Ganzheitliches Denken braucht die Integration beider Gehirnhälften. Entwicklungsverzögerungen lassen sich durch gezielte Übungen ausgleichen – das Gehirn lernt ein Leben lang.

Motivation statt reine Willenskraft

Motivation entspringt nicht dem Verstand, sondern dem Körper. Kinder lernen aus Neugier und Freude. Wir Erwachsene hingegen funktionieren oft aus Pflichtgefühl. Doch echter Fortschritt kommt aus intrinsischer Motivation. Die Liebe zur Bewegung, das Erforschen, das Lustprinzip sind stärker als bloße Disziplin.

Therapeutisches Tennis hilft, diese natürliche Einheit von Körper, Geist und Emotion wieder zu finden. Wer sich zu sehr kontrolliert, verspannt körperlich wie mental. Wer loslässt, findet Zugang zu Motivation, Lebendigkeit und innerer Balance.

Alltags- und Tennisbewegung im Einklang

Unbewusste Haltungs- und Bewegungsmuster wirken sich auch auf das Tennisspiel aus. Spitzensportler trainieren nach Verletzungen stets die Basis neu.

Bewusstes Ansteuern einzelner Körperbereiche führt zu Stabilität und Effizienz. Die kinematische Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Wer lernt, mit seinen Sinnen zu spüren und mit dem Verstand zu reflektieren, fördert die Einheit von Bewegung und Erkenntnis. Dieses Prinzip gilt im Spitzensport wie im Alltag.

Wettbewerb als Lernfeld

Der Wettbewerb bringt Stress – und damit die Chance zur Weiterentwicklung. Was im Training gelernt wird, wird im Match unter Druck angewendet. Hier zeigt sich, ob neue Automatismen Bestand haben.

Wettbewerb verstärkt Reflexion, Anpassung, Kreativität. Er lässt uns wachsen – sportlich, geistig und emotional. So führt therapeutisches Tennis nicht nur zur Leistungssteigerung, sondern zur inneren Reifung.